20. May 2019

Smart Services in Zeiten der E-Mobilität

Geotab ist ein weltweit führendes Unternehmen aus dem Bereich der Telematik, das auf Fuhrpark-Management-Lösungen auf offener Plattform spezialisiert ist. Die unternehmenseigene Telematik-Software ist eine Komplettlösung, die Unternehmen dabei unterstützt, Fahrer und Fahrzeuge auf Grundlage von Echtzeit- und historischen Umweltdaten besser zu organisieren. Geotab legt stets einen großen Fokus auf Innovationen und die Weiterentwicklung bestehender Technologien.
Klaus Böckers, Director Central & Eastern Europe bei Geotab hat uns im Interview Rede und Antwort gestanden, wie Geotab sich dem Thema E-Mobilität widmet und warum man dafür seit November 2018 mit dem Center Smart Services am RWTH Aachen Campus zusammenarbeitet.

Was ist die Grundidee hinter Ihrer Mitgliedschaft auf dem RWTH Aachen Campus?

Geotab ist ein durch und durch technisch geprägtes Unternehmen und hat in seiner kanadischen Heimat schon immer eng mit Universitäten zusammengearbeitet. Da hat sich der RWTH Aachen Campus mit seiner engen Verzahnung von Industrie, Wissenschaft und Forschung als neuer Partner geradezu angeboten. Die Möglichkeit, hier zusammen mit dem Center Smart Services hochaktuelle Themen in Projekten, Studien und Benchmarkings angehen zu können, hat uns besonders gereizt.

Was hat Sie motiviert, sich im Center Smart Services zu immatrikulieren?

Wir sind davon überzeugt, dass erfolgreiche Innovationen nur durch die Verbindung kompetenter und kreativer Kräfte entstehen können, ein konkretes Problem beziehungsweise eine bestimmte Fragstellung kann von unterschiedlichen Akteuren gemeinsam besser und in der Regel schneller gelöst werden als alleine. Einen passenden Partner für diese Überzeugung haben wir im Center Smart Services gefunden. Dass wir eine sehr hohe Schnittmenge in den uns interessierenden Themen miteinander teilen, macht die Zusammenarbeit natürlich noch spannender. Auch wir möchten Themen wie Smart Mobility und Smart City vorantreiben, interessieren uns sehr für digitale Geschäftsmodelle und teilen mit dem Center den Fokus auf Elektromobilität. Darüber hinaus verfügt das Center über ein großes Netzwerk, von welchem wir als immatrikuliertes Mitglied direkt profitieren. Die offene und transparente Arbeitsweise erlaubt es uns, eng zusammenzuarbeiten und dabei viel voneinander zu lernen.

Welche mittel- bzw. langfristigen Vorteile sehen Sie in der Kooperation mit dem Center Smart Services und welche Ziele verfolgen Sie?

 Als immatrikuliertes Mitglied im Center liegt der Fokus vor allem darauf, durch die gebündelte Kraft beider Parteien, Projekte gemeinsam strategisch anzugehen. Zusammen mit dem Center möchten wir uns beispielsweise im Fahrzeugbereich innovativen, digitalen Geschäftsmodellen widmen, vorliegende Daten nutzbar machen und mittels ergänzender Sensorik weitere Geschäftsfelder erschließen. Wir sehen Möglichkeiten zur Steigerung der Verkehrssicherheit, der Überprüfung des Straßenzustands mittels Fahrzeugsensoren oder zur Messung von Umwelteinflüssen, welche direkt am PKW beziehungsweise. auf der Straße gemessen werden. Das Center und Geotab widmen sich in ihrer Kooperation Themen, die im aktuellen öffentlichen Diskurs wichtig sind – so baut unser erstes gemeinsames Projekt AirQuality auf der derzeit überall diskutierten Notwendigkeit auf, die Luftqualität in Innenstädten zu verbessern. Die bereits angesprochenen Fahrzeugsensoren kommen hier beispielsweise schon zum Einsatz.
Langfristig wollen wir natürlich auch im Rahmen der Center-Community neue wertvolle Kontakte knüpfen und von der Chance profitieren, durch das und mit dem Center über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und Herausforderungen aus neuen Perspektiven zu betrachten und bearbeiten. Im weiteren Verlauf möchten wir auch junge Talente ansprechen und planen mittelfristig, Praktika, Internships oder Diplomarbeiten anzubieten.

Geotab ist nun seit wenigen Monaten im Center immatrikuliert. Gab es bereits Highlights?

Ja, definitiv der Beginn unseres AirQuality -Projekts. Um beispielsweise durch eine angepasste Verkehrsführung, Erfolge bei der langfristigen Verbesserung der Luftqualität in Innenstädten zu erzielen, muss mit einer sicheren Datengrundlage ein Überblick über die tatsächliche Situation im Land geschaffen werden. Genau das gehen wir gemeinsam mit dem Center an und arbeiten seit November 2018 an einer mobilen, kostengünstigen Lösung, mit der wir die Umgebungsluft in Städten auf Schadstoffe wie Feinstaub und NO2 in Echtzeit überprüfen.
Ein weiteres Highlight ist unser Zusammenarbeit mit Greengate, einem weiteren im Center Smart Services immatrikulierten Mitglied. Gemeinsam haben wir kürzlich das Produkt Flottenwerk an den Markt gebracht. Flottenwerk ist ein Tool, welches zeigt, was man erreichen kann, wenn man eine Fragestellung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und die Lösungsansätze kombiniert. Denn so können wir gemeinsam die vernetzte Tourenplanung von Elektrofahrzeugflotten ermöglichen. Im Rahmen dieses Projekts kombinieren wir ein modernes Telematiksystem und eine Einsatzplanungssoftware, um den heutigen Flottenbesitzern, etwa Stadtwerken oder mittleren Handwerksbetrieben, Unterstützung beim Umstieg ihrer Flotten auf Elektrofahrzeuge anzubieten und so langfristig die Verbreitung der E-Mobilität aktiv voran zu treiben.

Was raten Sie vergleichbaren Unternehmen, die noch zögern, sich zu immatrikulieren?

Go for it, it will be worthwhile. Natürlich muss dabei das Bewusstsein vorhanden sein, dass eine solche Zusammenarbeit kein reines Zuliefern fertiger Ideen ist, sondern man muss bereit sein, aktiv mit dem Center im Rahmen der Community zu kooperieren, Kreativität und Zeit zu investieren. Lässt man sich hierauf ein, ist die Kooperation mehr als lohnenswert.

Verfolgen Sie ähnliche Modelle mit anderen Hochschulen?

Grundsätzlich ja, da Geotab wie gesagt schon immer eng mit universitären Akteuren zusammengearbeitet hat. Allerdings sieht die Zusammenarbeit oft anders aus, ist weniger eng und transparent – das Konzept im Center Smart Services auf dem RWTH Aachen Campus sticht heraus! Wir freuen uns auf die weiteren spannenden Kooperationen.