10. April 2018
Die Digitalisierung ist in vielen Bereichen der Industrie bereits auf dem Vormarsch. Auch in Bereichen wie der Landwirtschaft haben neue Technologien und an das Internet angebundene Maschinen längst Einzug erhalten. „Selbstfahrende Traktoren, die auf den Zentimeter genau wenden, Drohnen, die aus der Luft ein Feld analysieren oder Roboter, die vollautomatisch Bodenmessungen durchführen“, so beschreibt ein Beitrag der ARD die Entwicklung des Smart Farming passend, seien „bei vielen Landwirten schon Realität.“ Dabei hilft die neue Technik nicht nur konkret bei der Durchführung landwirtschaftlichen Prozesse, sondern auch bei deren Planung und Organisation. Beiden dieser Bereiche widmet sich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt Smart-Farming-Welt des FIR an der RWTH Aachen.

Das Projektkonsortium

Logos der Konsortiummitglieder des Smart Farming Projektes

CSS

Die Idee für das Projekt ergab sich aus der Ausgangssituation heraus, die den aktuellen Status Quo vieler Landwirtschaftsbetriebe prägt. Über den gesamten landwirtschaftlichen Produktionsprozess von der Planung des Folgejahres über die Pflege des Feldes bis hin zur Ernte und Einlagerung hinweg arbeiten zahlreiche Prozessbeteiligte miteinander. Genau hier ergeben sich vielfach horizontale Wechselwirkungen zwischen den Akteuren, die durch den zielgerichteten Einsatz digitaler Technologien künftig deutlich erleichtert und verbessert werden können. Die Vernetzung von Maschinen und Endgeräten kann die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit deutlich vereinfachen. Auch Prozessabläufe werden verbessert und Fehler in der Organisation minimiert.

Projektziel

Das Projekt Smart-Farming-Welt setzt an den Grundstrukturen in den Wertschöpfungsketten an. Sie hat es zum Ziel, sie durch Vernetzung und Sammlung produktionsrelevanter Daten zu Wertschöpfungsnetzwerken auszubauen. Die Zeit ist dafür reif, denn die Potenziale herstellübergreifender datenbasierter Dienstleistungen werden in Deutschland bisher nur in Ansätzen ausgeschöpft, wie der Projektleiter Benedikt Moser erklärt. Das Projekt untersucht im Konkreten die Vernetzung von Maschinen und bewirtschafteten Flurstücken (sogenannte Schläge), um bspw. optimierte Feldbearbeitungsstrategien zu entwerfen.

Ein Beispiel dafür ist der Use Case nPotato. Sein Ziel es ist, mittels eines Sensorknotens, der in Form und Masse einer echten Kartoffel ähnelt, die Produktionsbedingungen in einem Kartoffelroder während der Ernte aufzunehmen. Die sogenannte digitale Kartoffel durchläuft den Produktionsprozess in Echtzeit mit und schafft ein digitales Abbild der echten Kartoffeln. Auf Basis dieses Abbilds werden dem Maschinenführer Handlungsempfehlungen in Echtzeit ausgesprochen. Durch diesen Ablauf wird schlussendlich der Gesamtprozess verbessert, die Produktivität der Pflanzenproduktion erhöht und eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs erreicht.

Während der Projektlaufzeit (2016-2019) gilt es auch, das Thema Datensicherheit und Zugriffsrechte zu beleuchten. Es ist deswegen hochrelevant, weil im Bereich Smart Farming Menschen, Maschinen und Internet sowie verschiedene Anspruchsgruppen miteinander verbunden werden. Es wird spannend sein zu beobachten, wie das Projekt vorankommt und welche Resultate bis 2019 erreicht werden können! Wir freuen uns bald über die Fortschritte des Vorhabens zu berichten. Weiter Informationen unter: www.smart-farming-welt.de

Weiterbildungen für die digitalisierte Landwirtschaft

Mit der voranschreitenden Digitalisierung der Landwirtschaft ist auch eine weitere Optimierung der Mitarbeiterfähigkeiten notwendig. Kurse wie der Smart Service Manager des Center Smart Services helfen den Verantwortlichen, die Technologieinnovationen und datenbasierten Dienstleistungen besser organisieren und anleiten zu können. Auch der Blick für das Potential neuer Smart Services im Bereich Smart Farming wird durch den Kurs gezielt geschult.