18. März 2019
Welches digitale Geschäftsmodell passt zum aktuellen Status quo eines Unternehmens und in welche Fähigkeiten muss ein Unternehmen aufbauen, um zukünftig digitale Geschäftsmodelle anbieten zu können?

Industrie 4.0 als Phänomen ist seit Einführung des Begriffes auf der Hannover Messe 2011 in den produzierenden Unternehmen Gegenstand vieler Diskussionen und Anstrengungen. Durch den Einsatz von Industrie 4.0 Anwendungen kann großes bis dato schlummerndes unternehmerisches Potential nutzbar gemacht werden. Dieses Potential kann und sollte in einer digitalen Geschäftsidee gebündelt und ausgenutzt werden. Digitale Geschäftsmodelle sind Geschäftsmodelle, die sich von den aktuell vorherrschenden physisch-geprägten Geschäftsmodellen in produzierenden Unternehmen unterscheiden. Stehen bei diesen Modellen physische Produkte im Vordergrund, die den Mehrwert für ein Unternehmen generieren, sind es bei digitalen Geschäftsmodellen die digitalen Fähigkeiten des Unternehmens. Das Ziel ist Dominanz durch Skalierbarkeit und Prognosefähigkeit. Muss zum Beispiel bei sich ändernden Kundenwünschen eigentlich das physische Produkt komplett überarbeitet werden, meist in mehrmonatiger Arbeit, um den neuen Anforderungen zu genügen, wird dies bei digitalen Produkten durch ein einfaches Softwareupdate, welches sich innerhalb weniger Stunden bis Tage releasen lässt, ermöglicht. Einfache und elegante digitale Lösungen, die die heutigen und zukünftigen Kundenwünsche vollends erfüllen, rücken in das unternehmerische Denken und verdrängen die ständige Sorge, ob physische Produkte auch morgen noch den Anforderungen der Konsumenten genügen.

Die Problematik digitaler Geschäftsmodelle ist, dass Industrie 4.0-Anwendungen zwar langsam in den Produktionshallen Deutschlands angekommen sind, diese aber größtenteils nur in einzelnen Pilotprojekten. Nur selten kann von einer konsistenten Digitalisierungsstrategie für sämtliche Unternehmensbereiche ausgegangen werden. Und noch seltener wird eine solche Digitalisierungsstrategie im Hinblick auf mögliche digitale Geschäftsmöglichkeiten ausgerichtet. Sollten aber nicht gerade digitale Geschäftsmodelle einen besonders hohen Anteil an der Vorgabe einer digitalen Stoßrichtung besitzen, wo sie doch so viel Potenzial in sich bergen? Und welche Fähigkeiten brauchen produzierende Unternehmen zum Angebot dieser digitalen Geschäftsmodelle? Wie können diese Fähigkeiten entwickelt werden?

Diesen Fragen sollen im Konsortialproject „Capabilities for Digital Business“ beantworten werden. Es wird sich hierbei nicht nur auf die Fähigkeiten im technologischen Bereich konzentriert, sondern auch jene anderer Gestaltungsfelder betrachtet. Digitale Geschäftsmodelle brauchen mehr als technologische Kompetenz, um am Markt erfolgreich zu sein. Kompetenzen wie bspw. Data Analytics und die Möglichkeit, Anwendungen auf Basis der zuvor analysierten Daten anbieten zu können, sind sicherlich der Grundstein für ein solches Modell. Um aber die althergebrachten Geschäftsvorgänge eines Unternehmens einmal komplett umzukrempeln, braucht es auch Fähigkeiten im sozialen und kulturellen Bereich. Können etwa die anstehenden Veränderungen der Belegschaft gegenüber so vermittelt werden, dass eine große Akzeptanz für diese geschaffen wird und alle an einem Strang ziehen, damit das neue digitale Geschäftsmodell ein voller Erfolg wird?

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